Offener Brief
Aufgrund tagaktueller Hiobsbotschaften (Verweis auf entsprechende Onlinepostille) aus Regierungskreisen möchte ich hiermit mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit herantreten:
Sehr geehrter Herr Innenminister,
Ihr kürzlich publik gewordener Schelmenstreich hat mich außerordentlich amüsiert. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem gekonnt präsentierten Gemisch von feinsinnigem Humor und scharf gewürzter Ironie. Halt! Sie meinen dies ernst? Schämen Sie sich! Leider kann ich solche Vorschläge als Fachmann im Bereich Datenschutz und Netzwerksicherheit nicht ernst nehmen, denn Sie sprechen all den jahrelangen Errungenschaften und praktizierten Prinzipien vieler Firmen und Privatpersonen zuwider, die tagtäglich eine Vielzahl von Schutzmechanismen einsetzen um Ihre persönlichen als auch Firmendaten vor dem Zugriff Dritter zu bewahren. Wenn sie glauben all das mit einem Handstreich oder Gesetz ungeschehen zu machen, so glauben Sie an eine Illusion oder sind den Ratschlägen und Versprechungen inkompetenter Ratgeber auf den Leim gegangen. Unangenehm, aber durch Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit zu korrigieren. Stattdessen treten Sie das persönliche Recht auf informationelle Selbstbestimmung mit Füßen. Ihr Verhalten ist zutiefst beschämend, wo haben Sie, werter Herr Minister Anstand und Manieren gelernt?
Andererseits, vielleicht ließe sich so auch so mancher pikanter Inhalt aus Rechnern des Bundestages erspähen? In freudiger Erwartung auf solch geartetete Pressemeldungen verbleibe ich mit freundlichem Gruße.
Herzlichst,
Ihr Armin S.
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