Geographische Betrachtungen

Am Freitag ist uns während einer Raucherpause im Büro etwas Merkwürdiges aufgefallen. Befindet man sich im Süden unserer schönen Bundesrepublik und gedenkt z.B. nach Hamburg zu reisen, so sagt man für gewöhnlich, “Ich fahre hoch nach Hamburg.”.

Will man dann von dort wieder zurück nach München, spricht man von “runter nach München”. Offenbar wird, analog zur Platzierung der Lokalitäten auf kartographischem Material, im Sprachgebrauch der Norden als “oben” und der Süden als “unten” betrachtet, obwohl derartige Ausdrücke im Erdkundeunterricht durchaus zu Sanktionen des Lehrkörpers geführt haben.

Völlig unabhängig von der gegenwärtigen Lokation einer Person spricht diese übrigens immer von “rüber nach Dresden”.

2 responses

Allerwertester Herr Dover, im Großen und Ganzen muss ich ihren Beobachtungen zustimmen. Jedoch möchte ich anmerken, dass ich die Äußerung “rüber nach Dresden” noch nie vernommen habe. Stattdessen durfte ich schon mehrmals Unterhaltungen beiwohnen, in denen von “raus aus Dresden” gesprochen wurde. Es wäre auch Impertinent zu behaupten, es gäbe Leute, die freiwillig “rüber nach Dresden” fahren.

Osama bin Laden – February 15th, 2006
Werter Herr bin L., wenn sie den Beitrag unseres wohlgeschätzten Herrn Dover mehr Beachtung geschenkt hätten, dann würden sie ihren letzten Satz vermieden haben. Fahren Sie doch einmal auf der Bundesautobahn 9, egal ob von München hoch nach Berlin oder von Berlin runter nach München, Sie kommen am Hermsdorfer Kreuz vorbei und werden mit einem Blick auf die Ausschilderung sicher ein “ach, da geht es rüber nach Dresden” von sich geben.

Der Superhotte – February 18th, 2006